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Gründung und Entwicklung

Der Fabrikant Dr. Hans Andreae aus Burgbrohl, der im Jahr zuvor bereits an der Gründungsversammlung des Eifelvereins in Bad Bertrich teilgenommen hatte, rief die Bürger seiner Heimatgemeinde und der umliegenden Ortschaften im November 1889 zur Gründung einer Eifelsvereins-Ortsgruppe für das Brohltal auf: „Der unterzeichnende provisorische Vorstand beehrt sich, Ihnen mitzuteilen, daß sich im Brohltal eine Ortsgruppe gebildet hat und ladet Sie hiermit höflichst ein, derselben als Mitglied beizutreten.“ 50 Personen meldeten sich daraufhin an. Einen Monat später war die offizielle Gründungs- und Mitgliederversammlung, bei der Andreae zum Vorsitzenden der Ortsgruppe gewählt wurde. Das von Andreae unterschriebene Protokoll der Gründungsversammlung ist noch heute erhalten. Die Ziele der Ortsgruppe waren in dieser Zeit noch andere als heute. Die Rhein-Zeitung berichtete anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Ortsgruppe:

Es galt, das bis dahin fast unbekannte Gebiet der Vulkaneifel wirtschaftlich zu fördern und auch über die lokalen Grenzen hinaus bekannt zu machen. Ein Schwerpunkt wurde auf das Wandern gelegt, das allerdings damals nicht als Freizeitbeschäftigung angesehen wurde, sondern eine Möglichkeit war, von Ort zu Ort zu gelangen. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten wurden gewonnen, die im Laufe der Vereinsgeschichte immer wieder den Wegebau vorantrieben und finanziell unterstützten. So erwarb sich auch Andreae besondere Verdienste für seine Bemühungen um Strukturverbesserungen im Brohltal. Er unterstützte den Bau der Brohltalbahn und überörtlicher Wanderwege, beriet kleinbäuerliche Betriebe hinsichtlich Bienenzucht und Weinanbau und förderte den Fremdenverkehr vor allem im Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes.[1]

Hans Andreae kandidierte 1905 nicht erneut für das Amt des Vorsitzenden. Deshalb übernahm Bürgermeister Hubert Jost aus Burgbrohl diess Amt. Auf ihn folgte Johann Jakobs aus Brohl, der wiederum vom Burgbrohler Amtsbürgermeister Fritz Beck beerbt wurde, der das Amt 22 Jahre lang innehatte. Unter Becks Leitung wurde im Jahr 1926 der BTL-Weg (Brohl-Tönisstein-Laach) fertiggestellt. Die Kosten dafür wie auch für den weiteren Ausbau über den Kurfürstenweg übernahm die Ortsgruppe. "Beck setzte sich auch für eine Anlegestelle der Köln-Düsseldorfer-Dampfschifffahrtsgesellschaft im Brohler Hafen, die Erweiterung des Fahrplanes der Brohltalbahn sowie die Pflege und Unterhaltung von Naturdenkmälern und historischen Bauten ein", berichtete die RZ weiter.

Dann übernahm Dr. Rudolf Kerstiens den Vorsitz; nach der Herbsttagung 1953 des Hauptvereins in Burgbrohl wurde er auch in den Vorstand des Hauptvereins berufen. Von 1974 bis 1990 war Dr. Leo Porz aus Brohl Vorsitzender, dessen Arbeit 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Bei der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe im März 2010 in Wassenach wurde Georg Wroblewski zum Vorsitzenden gewählt. Damit endete eine zweijährige Vakanz an der Vereinsspitze. Denn Carl-Josef Weiler aus Burgbrohl war zwei Jahren zuvor aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Vorsitzenden zurückgetreten. Dem Verein war es zunächst nicht gelungen, einen Nachfolger zu finden.

2014, im Jahr des 125-jährigen Bestehens, sagte Vereinschef Georg Wroblewski aus Brohl-Lützing der Rhein-Zeitung: „Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, den Verein den sich ändernden Rahmenbedingungen einer Freizeitgesellschaft anzupassen“, sagt er der RZ. Nachwuchssorgen seien der 105 Mitglieder zählenden Ortsgruppe nicht fremd.