Lydiaturm Wassenach

 

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Lydiaturm Wassenach

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Ein bisschen was von einem römischen Wachturm hat der Lydia-Turm Wassenach. Der aus Lavagestein gemauerte Aussichtsturm mit der 1986 mit einer Douglasienholz-Konstruktion von 16 auf 23 Meter aufgestockten Plattform, die dem Zweck dient, die von Bäumen verwehrte Aussicht wieder frei zu geben, steht auf dem Veitskopf inmitten des Waldes oberhalb von Wassenach. Der Turm bietet Ausblicke auf Laacher See, Benediktinerabtei Maria Laach, Bausenberg, Herchenberg, Siebengebirge, Pellenz, Maifeld, Hunsrück und Westerwald. In seinem Entstehungsjahr 1927 war der Turm ein hehres Bauvorhaben, mit dem seine Erbauer - Mitglieder und Förderer des Eifelvereins Brohltal - den Fremdenverkehr ankurbeln wollten und sich gleichzeitig ihr eigenes Denkmal setzten. Benannt wurde der Turm nach der Gattin des Gründers des Eifelvereins Brohltal, Dr. Hans Andreae aus Burgbrohl.

Eigentümer

Ortsgemeinde Wassenach

Sonstiges

Hinter dem Hotel "Waldfrieden" führt ein Weg zum Lydiaturm. An der Kreuzung Waldfrieden weist ein Stein in die richtige Richtung; der Basalt-Lavablock aus dem Niedermendiger Steinbruch ist mehr als zwei Meter hoch und fast 15 Zentner schwer.
Der Turm ist immer geöffnet.
Am Turm angekommen, fällt eine Gedenktafel auf: für Johann Jakobs (1868 bis 1914). Er war von 1905 bis 1914 Lehrer in Brohl und hat sich um die Heimatkunde des Gebiets verdient gemacht. Die Geologen verdanken ihm auch einen 1913 erschienenen geologischen Wanderführer durch das Laacher Vulkangebiet.

Geschichte

Für die Wanderer freigegeben wurde der Turm als Nachfolger eines Holzturmes im Jahr 1927. Sein Entstehen verdankt er dem 1854 in Berlin geborenen und später nach Burgbrohl verzogenen Dr. Hans Andreae. Dieser war im Jahr 1888 Mitgründer des Eifelvereins und im Jahr 1889 Gründer der Ortsgruppe Brohltal. Andreae wollte der aufkommenden Wanderbewegung am Laacher See mit einem Aussichtsturm einen Anziehungspunkt verschaffen. Und als der erste Holzturm im Jahr 1896 fertig war, gab er ihm den Namen seiner Ehefrau Lydia. Dr. Adolf Dronke, der Vorsitzende des Eifelvereins, hielt damals die Festansprache und taufte den Turm nach dem Vornamen von Andreaes Ehefrau.

Aber schon 1926, sechs Jahre nach dem Tod Andreaes, musste der Holzturm wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Witwe Lydia Andreae setzte sich für einen neuen, steinernen Turm ein, der dann im Jahr 1927, allerdings an etwas anderer Stelle, für die Nutzung freigegeben wurde.

92 Stufen musste man erklimmen, um dann in 16 Meter Höhe den Rundblick genießen zu können. Doch das klappte nur bis zum Jahr 1984. Nach und nach beeinträchtigte der immer höher werdende Baumbestand den Blick. Es blieb unter vielen Vorschlägen nur eine Möglichkeit: Der Turm musste durch einen Holzaufbau auf seine heutige Höhe von 23 Metern aufgestockt werden.

2004 investierte der Eifelverein rund 25.000 Euro in Baumaßnahmen zur Sicherung des Turms.

Im Rahmen einer kleinen Feier enthüllte der Eifelverein Brohltal mit seinem Vorsitzenden Georg Wroblewski und in Anwesenheit zahlreicher Wanderfreunde, darunter Burgbrohls Ortsbürgermeister Walter Schneider und Prior Pater Alfred Sieger aus der Benediktinerabtei Maria Laach, im September 2012 am Turm-Eingang eine Gedenktafel mit dem Wappen der Burgbrohler Familie Andreae. Erika Tilke-Klenner, die letzte lebende Nachfahrin der Andraes, enthüllte das in Tuffstein gemeißelte Wappen.[1]

Mit dem Lydia-Turm habe die Eifelverein-Ortsgruppe Brohltal seit Jahrzehnten an einem schweren Erbe zu knabbern, berichtete die Rhein-Zeitung am 9. September 2016. Nun sei für den Verein „die Grenze erreicht“: Er sei „weder personell noch finanziell in der Lage, die weitere Pflege der Gesamtanlage zu schultern. Inzwischen gebe es nämlich wieder Sanierungsbedarf: Ein Handlauf für den Eingangsbereich müsse her, Anker und Platten sowie der Holzaufsatz müssten gestrichen, Putzarbeiten erledigt, der Zaun am Aufsatz repariert, Holzbohlen ausgetauscht und die Abdeckung der Brüstung am Holzaufbau erneuert werden. Geschätzte Kosten: 5000 bis 10.000 Euro. Deshalb wolle er den Turm an die Ortsgemeinde Wassenach übertragen. Die Gemeinde schließe eine Übernahme zwar nicht aus, wolle „zuvor aber auch alle damit verbundenen Eventualitäten abklären.“ Denn mit der Übernahme würde sich die Gemeinde auch verpflichten, den Turm und das rund 3650 Quadratmeter große Grundstücks zu pflegen. Vor allem Wind und Wetter machen dem Gemäuer zu schaffen – nicht ganz ungefährlich bei einem 30 Meter hohen und frei zugänglichen Turm. Während einer Ratssitzung im September 2016 wurde bekräftigt, dass der Lydia-Turm ein Wahrzeichen von Wassenach sei. Im Frühjahr 2019 hat der Gemeinderat Wassenach einer Übernahme zu einem symbolischen Preis zugestimmt. Es erfolgte schriftlich eine Zusage den Turm weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu halten. 

 

 

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